Für Montag war Schnee angekündigt. Also war der Sonntag die vielleicht letzte Gelegenheit um noch einmal möglichst weit in die Höhe zu wandern. Der Daniel bei Ehrwald bzw. Leermoos in Tirol schien eine gute Wahl zu sein: Erstens ist er stolze 2340 Meter hoch, zweitens stand er schon länger auf meiner Liste und drittens drängt er sich einfach auf, wenn deine Wanderbegleitung Daniel heißt. Mit dem Daniel auf den Daniel – Herrlich.
Laut Tourenbeschreibung bei alpenvereinaktiv.com lagen nicht weniger als 1350 Höhenmeter vor uns. So viel hatte ich vorher noch nie an einem Tag gemacht, jedenfalls nicht mit Auf- und Abstieg. Der Tag ging dann auch noch gut los: Erst den falschen Parkplatz angefahren, dann 15 Minuten den falschen Aufstiegsweg genommen und abenteuerlich durch den Wald zum richtigen gequert.
Aber spätestens als sich nach wenigen hundert Höhenmetern schon die erste grandiose Aussicht bietet, ist die Motivation wieder auf Anschlag. Ehrwald liegt dort, wo Wettersteingebirge, Mieminger Kette, Ammergauer Alpen und Lechtaler Alpen sich am eindruckvollsten präsentieren. Schon der Blick von der Tuftlalm ist atemberaubend.
Der Daniel selbst ist zwar ein hoher aber eher unspektakulärer Berg. Erst nach 1000 Höhenmeter durch Wald und Latschen stellt sich kurz vor der ersten Upsspitze ein alpineres Gefühl ein. Auch der Grat rüber zum Daniel ist nicht wirklich anspruchsvoll und auch an keiner Stelle ausgesetzt. So kann man sich ganz dem Genuss der wirklich (wirklich!) unglaublichen Aussicht hingeben.
Aber kräftezehrend ist die Tour schon, insbesondere auch wegen immer wieder schotteriger Passagen, die Konzentration erfordern. Meine Uhr zeigt am Ende fast 1500 Höhenmeter im Auf- und Abstieg. Glücklicherweise waren wir erstmalig mit Stöcken unterwegs. Gar keine dumme Idee.
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