„Ja, äh, Biergarten-Kultur… Und der Freizeitwert wegen der Alpen… Und in drei Stunden ist man in Italien“… So oder so ähnlich antworten alle Münchener und Münchenkenner, wenn man sie fragt, warum München im Sommer so toll ist. Das ist zwar schön und gut, aber leider auch erbärmlich.
Nun da der großartige Sommer sich gestern vorerst verabschiedet hat, wird es Zeit für eine Zusammenfassung, was man denn so in München an der frischen Luft unternehmen kann, wenn so Wetter ist wie es die letzten zwei Monate fast durchgängig war.
Also Abasseln in der Innenstadt geht am Besten am Gärtnerplatz oder auch in der Feldherrenhalle über den Köpfen der aufgeregten Touristen und Einkaufstüten zur Schau tragenden Münchner.
Falls man Wasser braucht, fließt in der Nähe irgendwo diese Isar vorbei, an der man sich quasi überall hinfläzen kann. Mit zunehmendem Abstand zur Reichenbachbrücke und zum Flaucher wird die Situation dann zunehmend auch entspannter.
An der Isar findet sich außerdem der Kulturstrand. Hoffentlich tut er das auch nächstes Jahr wieder, denn wie alles nette und halbwegs alternative in München muss auch der Kulturstrand um seine Existenz bange. Dieses Jahr wurde auf einen Ableger der Corneliusbrücke Sand aufgeschüttet und eine Bar und eine Bühne draufgebaut. Dann spielen irgendwelche Bands zum Glück so leise, dass die herumhängenden Leute sich nicht daran stören brauchen. Herrlich. Beach Bars im Allgemein sind anscheinend nicht so beliebt in München. Und dass obwohl es nur einen einzigen Kiosk gibt für die vielen Millionen Isar-Abhänger an schönen Abenden. Ach ja, Praterstrand gibt’s auch noch, aber das ist halt eher schick.
Musik gibt’s im Sommer auch gerne open air. Am Schönsten ist das bei den Hauskonzerten auf irgendwelchen versteckten Hinterhöfen. Wenn man nichs bezahlen möchte geht man ins Theatron im Olympiapark oder in den Viehhof. Dort sollte man aber auch ohne Musikbedürfnis hingehen, denn es ist generell sehr schön dort. Eine eher improvisiert wirkende Mischung aus Biergarten, Open Air Kino, Kulturveranstaltung und Kindergeburtstag, aus Berlin und Dorf, halt insgesamt sehr München-untypisch. Parallelwelt im Schlachthofviertel.
Open Air Kinos gibt’s hier übrigens an jeder Ecke, mit teilweise auch sehr guter Filmauswahl. Ich hab’s aber erstaunlicherweise bislang nicht geschafft Film, Wetter und Laune passgenau übereinander zu bringen. Naja, vielleicht nächstes Jahr.
Ach ja, und Biergärten sind wirklich eine schöne Sache, wenn man in der richtigen Stimmung ist. Und wenn nicht, geht der Biergarten an der Muffathalle trotzdem, weil dort die Leute im Durchschnitt jung und sympathisch sind. Aber inzwischen hab selbst ich eingesehen: Hin und wieder ist auch mal schee, sich unter das typische durchmischte Biervolk zu mischen.
Ach ja, und wenn einem die Stadt dann doch mal nicht das passende bietet, geht’s halt raus an den See. Oder in die Alpen oder nach Italien.