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Kategorie: Glutenfrei

Mehr Berge in der Umgebung von München

Tagestouren von München aus sind auch immer schön. Hier drei Vorschläge:

Der Seebergkopf bei Bayrischzell war eher eine Notlösung, weil wir gerade dort waren und dringend noch einen Gipfel zum Wandern im nassgrauen Wetter suchten. Die Sonne kam erst raus als wir wieder am Hotel waren. Apropos: Wer mal am Alpenrand ein hübsches Hotel sucht, schaue sich mal das Natur Hotel Tannerhof an. Bio, Wellness, Kunst, Architektur und das beste Frühstück ever, selbst für vegetarische Glutenvermeider wie mich.

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Münchner Wirte verärgern Allergiker

Allergiker-Verordnung verärgert Wirte“ titelte sueddeutsche.de am gestrigen Tage. Bis dato hatte mich noch nie ein Artikel im Internet dazu veranlasst einen Leserkommentar schreiben zu wollen. Jetzt ist es passiert. Und ausgerechnet bei sueddeutsche.de, wo es keine Kommentarfunktion mehr gibt. Folglich hier mein Leserbrief als Blogeintrag.

Ich rege mich auf. Und das, obwohl der Inhalt des Artikels eigentlich ein Guter ist. Ja, sogar das Potential hat, mein Leben erheblich zu erleichtern: Die neue Allergikerverordnung. Kurz zusammengefasst: ab sofort müssen alle Restaurants die 14 wichtigsten Allergene in ihren Speisen deklarieren. Also für mich als Zölliakie-Betroffenen, der auf eine strenge Gluten-Diät angewiesen ist, von der Idee her absolut fantastisch. Was mich an dem Artikel jedoch regelrecht wütend macht, sind die darin aufgeführten Reaktionen einiger Münchner Gastronomen. Diese sind nicht nur ein Schlag ins Gesicht jedes Allergie-Betroffenen, sondern sie deuten vielmehr auf ein viel schwerwiegenderes Problem hin: Deutsche Köche haben keinen blassen Schimmer, was in ihrem Essen ist.

Jemand, der nicht ernsthaft von Allergie oder Unverträglichkeit betroffen ist, kann sich nicht vorstellen wie frustrierend es ist, aus einem Restaurant wieder hinauszugehen, weil man dort nichts essen kann. Um dann nach dem dritten Versuch im dritten Restaurant frustriert den gemischten Salat mit Öl und Essig zu bestellen. Schriftlich gibt es meistens gar keine Informationen, und der Kellner als erster Ansprechpartner hat meistens nur Fragezeichen auf der Stirn. Auch das Ergebnis der Rückfrage beim Koch ist in den seltensten Fällen wirklich vertrauenserweckend. Nachfragen werden oft als störend empfunden. Eigentlich möchte man lieber keine Gäste, die Fragen zum Essen stellen. So jedenfalls mein Eindruck, der sich in den Jahren seit meiner Zölliakie-Diagnose gefestigt hat.

Fazit: Mündliche Auskunft zu Allergenen in Deutschland endet in 90 Prozent aller Fälle mit Resignation. Jedenfalls in normalen Alltags-Restaurants, von der Pommesbude bis zum indischen Restaurant, und sehr gerne auch im deutschen Wirtshaus. In den seltensten Fällen bekommt man eine kompetente Antwort. Viel öfter bekommt man ein Achselzucken. Manchmal wird man sogar einfach stehengelassen (wie im Restaurant „Zum Ganghofer“ bei mir ums Eck).

Aber okay, dann weiß man zumindest, dass man lieber woandershin gehen sollte. Viel gefährlicher sind die Kellner/Köche/Wirte, die selbstbewusst postulieren „Nee, da ist nix drin“. Das kann man dann glauben. Oder aber man verlässt sich auf sein gesundes Misstrauen und fragt dann noch einmal etwas spezieller nach.  „Ist der Dipp glutenfrei?“ „Ja klar, der besteht nur aus Joghurt und Mayonnaise…“ „Und die Mayonnaise ist glutenfrei“ „Ja klar, Mayonnaise besteht doch nur aus Ei und Öl und…“ „Machen Sie die selber?“ „Nee, die kaufen wir fertig“ „Haben Sie die Inhaltsstoffe geprüft?“ „Nein“…. Und seitdem esse ich halt nur noch Salat mit Öl und Essig in der Kantine meiner Firma.

Dieses Beispiel ist bezeichnend für die Beziehung von deutschen Köchen zu den Zutaten ihrer Speisen, die auch in den Zitaten aus dem eingangs erwähnten Artikel mitschwingt. Allergiker-Verordnung bedeutet ganz offensichtlich für viele Gastronomen nicht, aufzuschreiben, was in ihren Speisen enthalten ist, sondern eben dies erstmal herauszufinden. Also sich mit den Inhaltsstoffen ihrer Zutaten auseinanderzusetzen. Vermutlich zum ersten Mal in ihrem Leben.

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